
SPD-Abgeordneter Takis Mehmet Ali unterwegs in Zell
Am 09. Januar war der SPD-Bundestagsabgeordnete des Lörracher Wahlkreises, Takis Mehmet Ali, in Zell im Wiesental unterwegs, um mit verschiedenen Bürger*innen ins Gespräch zu gehen. Mit ihm vor Ort waren Rainer Sütterle, Ortsvereinsvorsitzender der SPD Zell, Thomas Kaiser, Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat und Claudia Dolzer, Fraktionsvizevorsitzende.
Die erste Station war ein Treffen im „Eine Welt“- Laden mit der Ansprechpartnerin Almut Teichert-Hailperin. Schon lange wollen die ehrenamtlichen Mitarbeitenden erreichen, dass Zell zur ersten Fair Trade Stadt im Wiesental wird, bisher jedoch ohne Erfolg. „So ein Laden lebt von der Vernetzung in der Gemeinde“, so Teichert-Hailperin. Im Gespräch mit dem Abgeordneten weist sie auf die dringend notwendige Veränderung des Konsumverhaltens der Gesellschaft hin. Trotzdem ist dies auch eine Frage des Geldes, denn in der Summe können sich viele, gerade einkommensschwache Familien Bio-/ Demeterprodukte nicht leisten. Auch wenn die Preisunterschiede nicht mehr so groß sind wie noch vor einigen Jahren, „… brauchen wir trotzdem eine noch größere Sensibilität für Essen aus fairer Produktion. Das sind wir denen, die es herstellen, schuldig.“, stellt Takis Mehmet Ali klar.
Der nächste Termin führte zu einem Gesprächstreffen mit Dr. Thilo Fessmann, Geschäftsführer der Zellaerosol GmbH. Die Firma befindet sich im Insolvenzverfahren, drei Krisenjahre sind laut Fessmann einfach zu viel. Die aktuelle Krise bestehe vor allem aufgrund der Teuerungen, die Kosten für den Einkauf seien einfach zu groß. Mittelständische Unternehmen mit vielen Ausbildungsberufen sind stark von einer Ungleichverteilung der vorhandenen Güter betroffen. Auch, weil Ausbildungen einen zum Studium vergleichsweise geringen Stellenwert haben. Mehmet Ali stellt hierzu fest: „Ausbildungen sind wichtig, dieser Stellenwert wird jedoch den meisten Menschen einfach vorenthalten, weil alles immer auf den höheren Bildungsweg fokussiert ist“. Noch ist die Insolvenzanmeldung nicht vollends durchzogen, man hofft auf Investoren - auch, um die Arbeitsplätze vor Ort zu sichern. Takis Mehmet Ali betonte insbesondere das Interesse am Erhalt der Arbeitsplätze in Zell und vertraut auf eine gute Nachfolgeentscheidung.
Der letzte Termin des Zell-Besuchs ist ein Mittagessen mit einem Teil denr Betriebsräte der Firma Mahle: Thomas Keller, Patrick Lenz, Fabian Lanza und Yusuf Azizoglu. Wichtig ist dieser Termin ihnen vor allem, um gehört zu werden. „Die Angst, dass Konzerne Entscheidungen über die Köpfe der Mitarbeiter hinweg treffen, gibt es immer“, sagt Lanza. Wie auch in vielen anderen Bereichen gibt es unsichere Zukunftsperspektiven und Aussicht auf einen stärker aufkommenden Fachkräftemangel in den nächsten Jahren. „Was die Besetzung in den Aufsichtsräten angeht, ist die Arbeitnehmerseite aufgrund der faktisch nicht gegebenen Parität immer in der Minderheit.“, so Rainer Sütterle. Das führt dazu, dass die Arbeitnehmer nicht umfänglich an Veränderungsprozessen beteiligt werden. Den künftig drohenden Abbau von Arbeitsplätzen, auch durch den ständigen technologischen Fortschritt, hat die SPD auch auf Bundesebene im Blick. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Mehmet Ali bekräftigte, dass die Unternehmen jede Unterstützung bei der wirtschaftlichen Transformation erhalten sollten, wenn sie über die Unterstützung hinaus zusichern, weiterhin die Arbeitsplätze zu erhalten.
Durch die vielen intensiven Gespräche zeigen sich die Herausforderungen, die auf den Arbeitsmarkt der Gemeinde zukommen werden.